Hörproben

BACH, Johann Sebastian (1685-1750)

Herz und Mund und Tat und Leben, BWV 147. Nr. 10, Choral, Jesus bleibet meine Freude.
Bearbeitung: Wolfgang Kogler. x steps beyond, 2009.

Erweiterte Leipziger Fassung für das Fest Mariae Heimsuchung des Jahres 1723.

 

BACH, Johann Sebastian (1685-1750)

Toccata und Fuge in d-Moll.
Bearbeitung: Guy Lacour. x steps beyond, 2010.

Die Berühmteste aller berühmten Orgelkompositionen liegt uns nur in einer einzigen, nicht datierten Handschrift eines Berliner Organisten vor. Seit Jahrzehnten wird bezweifelt, dass es sich um ein Werk von Bach handelt. Jedenfalls hatte der Anonymus eine Orgel mit einem zur Bach-Zeit seltenen großen Cis im Sinne, außerdem weisen häufige Tempobezeichnungen, Fermaten und Unisono-Phrasen auf später einsetzende Techniken hin. Kompositorische Schwachpunkte wurden lange Zeit mit einem Frühwerk erklärt, was aber im Widerspruch zur Modernität des Stils steht.

BUMCKE, Gustav (1876-1963)

Fantasie über “Das Polnische Lied”, op. 50, Nr. 3 für Saxophonorchester.
x steps beyond, 2010.

Jeder Saxophonist kennt den Namen Bumcke. Klassiker der Übungsliteratur stammen von ihm. Er lernte 1902 in Paris den Sohn des Saxophonerfinders Adolphe Sax kennen und brachte daraufhin 8 Saxophone in allen Größen mit nach Berlin. Dort baute er die erste deutsche Saxophonklasse auf und gründete Ende der 20er Jahre das erste Saxophonorchester.

HÄNDEL, Georg Friedrich (1685-1759)

Wassermusik; Allegro — Andante — Allegro.
Bearbeitung: Wolfgang Kogler. x steps beyond, 2013.

Der englische König Georg I. bestieg mit großem Gefolge offene Flussschiffe und segelte die Themse aufwärts nach Chelsea, wo das Abendessen eingenommen wurde. Die Feier ging bis drei Uhr morgens, danach ging es wieder zurück zum St. James Palast. Die in diesen Stunden gespielte Musik, lose aneinander gereihte Einzelsätze, begeisterte den König sehr und erfreute später als Wassermusik auch das bürgerliche Publikum.

HAYDN, Joseph (1732-1809)

„Oxford-Sinfonie“ (Hob. I:92); 1. Adagio – Allegro spirituoso; 2. Adagio cantabile; 3. Menuett; 4. Presto. 
Bearbeitung: Alex de Leeuw. x steps beyond, 2009.

1788 schrieb der große österreichische Komponist Josef Haydn sein Meisterwerk, eine Gipfelleistung der Sinfonik: Die sogenannte Oxford-Sinfonie – für Paris komponiert, in Oxford uraufgeführt. Nach langsamer Einleitung beginnt im ersten Satz das erste Thema von einer Dissonanz aus. Dieses Thema zieht sich durch den ganzen Satz und lässt sich nicht verdrängen. Der Satz ist schnell und hat dennoch eine etwas elegische Grundstimmung. Im langsamen zweiten Satz spendet eine innige Melodie Trost, unterbrochen durch einen düsteren Mittelteil. Das anschließende Menuett ist hier nicht nur heiter wie üblich; synkopisch flackert die Aufregung des ersten Satzes auf, eine Generalpause wirft Fragen auf. Der vierte Satz ist ein turbulentes Presto, mit zum Teil engem chromatischem Verlauf. Die Motive wandern von Stimme zu Stimme, bis hinunter zu den rumpelnden Bässen. Die Sätze erklingen in einer gekürzten Fassung.

ISRAEL, Brian (1951-1986)

Concertino For Saxophon Ensemble.
x steps beyond, 2011.

KOGLER, Wolfgang (*1961)

Skagerrak.
x steps beyond, 2010.

Das Stück beginnt mit einer 6-Tonreihe, die fugenartig durch drei Stimmen geführt wird und in einen  schwedischen Sprechtext mündet – ebenfalls mit versetzten, kanonartigen Einsätzen. Der skandinavische Sprachklang und drei parallel verlaufende Titel der Ska-Band Madness liegen diesem Stück zugrunde.

MOWER, Mike (*1958)

Reconciliation Suite; I. Incitement to Bebop.
x steps beyond, 2010

Der englische Flötist Mike Mower zählt zu den Multitalenten der Holzbläserszene. Er ist Leader zahlreicher Bands, arbeitete mit Tina Turner und Björk und ist mittlerweile ein gefragter Komponist und Arrangeur. In den 90er Jahren spielte er als Baritonist des Saxophonquartetts Itchy Fingers, das mit seinen Kompositionen als eines der besten Quartette der Welt für Furore und Humor in der Szene sorgte. In seiner Komposition Reconciliation Suite versöhnen sich nach anfänglichem Streit und Belustigung zwei Quartette: Ein Jazzquartett, links auf der Bühne, stachelt ein klassisches Quartett zum Bebop an. Allmählich verliert sich die anfängliche barocke Spielweise der Klassiker, die nach mehreren Versuchen ins Bebopspiel integriert werden. Britischer Humor, virtuos im  Doppelquartett.

ROPERS, Didier

Bossax novax.
x steps beyond, 2012.

Seit Stan Getz ist Saxophon und Bossa Nova eine bekannte Kombination. Ursprünglich ist Bossa Nova der Name einer Bewegung, die in den 50er und 60er Jahren in der modernen, gebildeten Mittelschicht Brasiliens entstand. Experimente mit neuen Formen und Ausdrucksweisen in Musik und Film prägten jene Zeit. Bossax novax des französischen Jazzgitarristen Didier Ropers ist ein Originalwerk für Saxophonensemble.

SCHÖNBERG, Arnold (1874-1951)

Sechs kleine Klavierstücke, op. 19; II, III, IV, V, VI.
Bearbeitung: William Schmidt. x steps beyond, 2013.

Schönberg komponierte die Klavierstücke 1911 „wie in einem schöpferischen Rausch an einem einzigen Tag“. Das sechste Stück entstand etwas später in Erinnerung an den verstorbenen Komponisten Gustav Mahler. Die Uraufführung des Zyklus fand 1912 in Berlin-Steglitz im Harmonium-Saal statt. Seit über 100 Jahren verstören diese extrem kurzen Momentaufnahmen immer noch das Konzertpublikum. Der materielle Aufwand schrumpft auf ein Minimum, kurz wie Aphorismen, die aber nichts kommentieren wollen, sondern in und für sich existieren. Konzentrierte Geistesblitze aus damaliger Einsicht in die Schwäche der großen Formen und Einwände gegen die „himmlischen Längen“.